Die Curly Hair Pflegebasics: Welcher Lockentyp bist Du?
Von sanften Beach Waves über freche Korkenzieherlocken bis hin zu naturkrausem Haar mit einfach beneidenswertem Volumen: Die Vielfalt der natürlichen Haarstrukturen ist groß – genauso wie das darauf abgestimmte Spektrum der Pflegeprodukte und Styling-Tools. Wer kein glattes Haar hat, ist hier schnell verwirrt: Was gilt als glattes, welliges oder lockiges Haar? Und was soll das überhaupt heißen – lockig? Es gibt schließlich viele verschiedene Arten von Locken, die alle unterschiedliche Pflege benötigen, um der Welt mit voller Spannkraft, Glanz und Volumen zu begegnen.
In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du Deinen Lockentyp bestimmst und welche Form der Pflege für Deinen Haartyp unerlässlich ist. So zeigst Du nicht nur Deine natürliche Haarstruktur von ihrer schönsten Seite, sondern kannst auch ihre charakteristischen Eigenschaften nutzen, um Deine Styling-Routine im Alltag so vielseitig wie schonend zu gestalten.
Die vier Haartypen nach Andre Walker
Das wohl bekannteste System für die Bestimmung von Haartypen geht auf den US-amerikanischen Star-Hairstylist Andre Walker zurück. Er stellte in den 1990er-Jahren vier Kategorien vor, die eigentlich nur dazu gedacht waren, potenziellen Käufer*innen seiner Haarpflegelinie zu zeigen, welche Produkte für sie am besten geeignet sind.
Da das Walker-System jedoch eine schnelle, einfache Einteilung nach Haarstrukturen und vor allem die Unterscheidung von insgesamt sieben Lockentypen ermöglicht, dient es noch heute für Haircare-Expert*innen auf der ganzen Welt als Grundlage für die Zusammenstellung individueller Pflegeroutinen: Lockiges Haar braucht schließlich andere Pflege als glattes Haar – und Locken sind eben nicht gleich Locken.
Haartyp 1: Glattes Haar
Du weißt es selbst am besten: Dein Haar ist so glatt, dass Du in Deinem ganzen Leben noch kein Glätteisen in die Hand nehmen musstest. Dafür macht Dein Lockenstab Überstunden, wann immer Du Lust auf ein bisschen Volumen und Struktur hast. Um sicherzustellen, dass Deine Lockenpracht im Verlauf des Tages nicht an Sprungkraft verliert, brauchst Du dabei von Schaumfestiger bis Haarspray alle Hilfe, die Du bekommen kannst, denn Deine ultraglatte Haarstruktur macht es Dir nicht gerade leicht, Deiner Mähne ein wenig Schwung zu verleihen. Um Dein Haar dabei zu schützen, solltest Du unbedingt ein Hitzeschutzspray vor dem Glätten verwenden.
Diese Varianten gibt es:
- Haartyp 1a ist fein, anschmiegsam und absolut glatt
-
Haartyp 1b ist auch glatt, hat aber etwas mehr Spannkraft
- Haartyp 1c ist dick und absolut glatt
Die beste Pflege für Deine (vorübergehende) Lockenpracht
Aufgrund seiner glatten Struktur hält Dein Haar sowohl Wellen als auch Locken sehr schlecht. Das bedeutet, dass Du die Papilotten ein bisschen enger drehen und den Lockenstab etwas ausdauernder benutzen musst, um sicherzustellen, dass Deine Frisur nicht auf halber Strecke durch den Tag schlapp macht.
Damit sich Deine Mähne von dieser starken Beanspruchung erholen kann, braucht sie regelmäßige Pausen und intensive Feuchtigkeitspflege. Zwischen Hitzebehandlungen sollten mindestens 24 Stunden liegen – vor allem im Winter, weil Dein Haar aufgrund der Kälte gleich doppelt gestresst ist.
Haartyp 2: Sanfte Wellen und vereinzelte Locken
Echte Locken hast Du zwar nicht, aber dafür kannst Du Deinen Look mit Glätteisen und Lockenstab nach Lust und Laune wechseln: Dein Haar hält üppige Locken schließlich genauso gut wie Sleek Styles. Und wenn es morgens schnell gehen soll, schüttelst Du Deine Mähne einfach schnell auf und trägst Deine natürlichen Wellen.
Haartyp 2 zeichnet sich durch eine s-förmige Struktur aus, die Deinem Haar natürliches Volumen verleiht. Je nachdem, wie eng die Wellen sind, kann das einen kräftigen Schwung oder Beach Waves bedeuten – oder kleine Wellen, die aussehen, als hätte Haartyp 1 nach einem langen Arbeitstag einen Flechtzopf gelöst.
Haartyp 2b besticht durch natürliche Beach Waves.
Diese Varianten gibt es:
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Haartyp 2a hat sanfte, weit geschwungene Wellen
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Haartyp 2b hat natürliche, klar ausgeprägte Beach Waves
- Haartyp 2c hat so feine Wellen, dass das Haar dadurch Volumen gewinnt
Die beste Pflege für welliges Haar
Die sanfte Wellenstruktur sorgt dafür, dass Haartyp 2a und 2b am Ansatz eher glatt liegen und erst in den Längen ihr volles Volumen entfalten. Je lockiger Du Deine Mähne stylst, desto stärker fällt dieser Kontrast auf. Deine Verbündeten im Kampf gegen platte Ansätze? Ein Kamm, mit dem Du Dein Haar auch unterwegs schnell ein bisschen toupieren kannst, und ein starkes Volumenshampoo.
Im Vergleich dazu verfügt Haartyp 2c zwar insgesamt über mehr natürliches Volumen, aber ein kleiner Boost für den Haaransatz kann auch hier nicht schaden. Um die feinen Wellen perfekt in Szene zu setzen, brauchst Du aber vor allem die richtigen Styling- und Pflegeprodukte: Allzu reichhaltige Conditioner und Cremes lassen sie schnell strähnig wirken. Setze daher lieber auf Après-Shampooing und ein leichtes Styling-Mousse.
Haartyp 3: Glänzende, federnde Locken
Wenn wir an lockiges Haar denken, haben wir zumeist diesen Typ vor Augen: Eine Mähne mit spiralförmigen, sanft federnden Locken, die auch schon von Weitem als solche zu erkennen sind. Ihr Durchmesser kann allerdings stark variieren.
Zu Haartyp 3 zählen sowohl weite, locker fallende Spiralen als auch eng gedrehte Korkenzieherlocken – und natürlich alles dazwischen. Was jedoch alle Locken dieses Typs gemeinsam haben, sind ihre glänzende Oberfläche, Sprungkraft und auch das natürliche Volumen, das mit dieser Haarstruktur einhergeht.
Eng gedrehte Korkenzieherlocken brauchen spezielle Pflege.
Diese Varianten gibt es:
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Haartyp 3a hat weit geschwungene, spiralförmige Locken
- Haartyp 3b hat eng gedrehte Korkenzieherlocken
Die beste Pflege für federnde Locken
Um den natürlichen Glanz Deiner Locken zu erhalten, ist es wichtig, dass Du sie vor dem Austrocknen schützt. Stelle Dir daher am besten vom Shampoo bis zum Conditioner eine Beauty-Routine zusammen, die speziell auf lockiges Haar abgestimmt ist: Diese Produkte spenden besonders viel Feuchtigkeit.
Außerdem lohnt es sich, Deine Haare vor mechanischer Reibung zu schützen. Deine Locken bieten einfach viel Reibungsfläche, wenn sich Dein Kopf unter Mütze, Hut oder Haarband bewegt. Dadurch werden sie nicht nur matt, sondern können sich auch unschön verknoten. Achte also darauf, dass weiche, glatte Stoffe wie Seide und Satin zwischen Dein Haar und alle gröberen Textilien zu bringen.
Haartyp 4: Krauses Haar
Dein naturkrauses Haar zieht sich so stark zusammen, dass Deine Mähne deutlich an Länge gewinnt, sobald Du sie glättest? Dann gehörst Du eindeutig zu Haartyp 4 und hast ein natürliches Volumen, von dem andere Haartypen nur träumen können. Nur wird Dein krauses Haar häufig nicht als lockig wahrgenommen, weil die einzelnen Locken hier so fein strukturiert sind, dass das bloße Auge sie erst aus nächster Nähe erkennen kann.
Schau genau hin: Hast Du feine Korkenzieherlocken oder haben Deine Haare eine enge Zickzackstruktur? Je nachdem, wie eng und dicht die Locken sind, kann krauses Haar um bis zu 75 Prozent kürzer wirken als es tatsächlich ist.
Diese Varianten gibt es:
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Haartyp 4a hat besonders feine Korkenzieherlocken
- Haartyp 4b hat eine feine, enge Zickzackstruktur
Die beste Pflege für krauses Haar
Dank Deiner eng gedrehten Locken kannst Du zwischen kurzen Styles mit Deiner natürlichen Haarstruktur zu längeren glatten Haaren wechseln, ohne dafür in Extensions investieren zu müssen. Allerdings brauchst Du dafür auch ein starkes Glätteisen und vielleicht sogar chemische Unterstützung, denn Haartyp 4 gibt seine natürliche Struktur nur unter Protest auf und braucht intensive Feuchtigkeitspflege, um mit diesem Styling klarzukommen.
Krauses Haar neigt leider zu Trockenheit, die Hitze und Chemie nur weiter verstärken. Ein reichhaltiger Conditioner oder eine Lockencreme sollte daher fester Bestandteil Deiner täglichen Haircare-Routine sein – und für maximale Pflegewirkung greifst Du am besten auch einmal in der Woche zu einer feuchtigkeitsspendenden Haarmaske.
Warum es sich lohnt, Deinen Lockentyp zu kennen
Du weißt, in welche der vier Kategorien Deine Mähne fällt, und hast auch schon zielsicher erkannt, welche der jeweiligen Varianten Dich am besten beschreibt? Damit hast Du den vielleicht wichtigsten Schritt zu nachhaltiger Pflege getan, denn was Dein Haar im Alltag braucht, um schön, stark und allzeit bereit für jeden Deiner Lieblingslooks zu sein, das bestimmt vor allem die Struktur.
Genau die Pflegeprodukte, die den Haartypen 1 und 2 platte Ansätze und strähniges Haar bescheren, sind für Haartypen 3 und 4 unerlässlich. Ein Styling, das eine natürliche Lockenpracht besonders stark belastet, geht an glattem Haar und Wellen spurlos vorbei.
Anhand Deines Lockentyps kannst Du daher nicht nur herausfinden, welche Pflege besonders gut zu Deinem Haar passt, sondern auch Deine Styling-Routine einmal genau unter die Lupe nehmen. Arbeitest Du häufiger mit oder gegen Deine natürliche Haarstruktur? Und an welchen Stellen braucht Deine Mähne vielleicht ein bisschen mehr Unterstützung? Wenn Du weißt, wie Dein Haar zu Deiner Styling-Routine steht, lässt sich manche kleine Haircare-Krise mit einem Toupierkamm, Après-Shampooing oder einem Feuchtigkeitsspray in der Handtasche spielend leicht vermeiden.
Titelbild von Park Street. Weitere Bilder von Nothic Aholic und Mike Von.