Gesunde Kopfhaut: So bringst Du sie ins Gleichgewicht

Gesunde Kopfhaut ist ein stilles Glück: Wenn Du nichts spürst, ist alles in bester Ordnung. Wenn die Haut hingegen juckt, spannt oder sich immer wieder unangenehm ölig anfühlt, ist das ein klares Anzeichen dafür, dass Du der Sache nachgehen solltest – denn wenn die Kopfhaut strapaziert ist, leiden darunter nicht nur Styling und Komfort, sondern früher oder später auch Deine Haare.

Lies hier, woran Du erkennst, was Deine Kopfhaut braucht, um sich rundum wohlzufühlen – und wie Du sie mit der richtigen Pflege wieder ins Gleichgewicht bringst.

Die drei häufigsten Kopfhaut-Beschwerden – und was dagegen wirklich hilft

Die Zahl der Talgdrüsen in der Haut ist auf dem Kopf deutlich höher als an anderen Körperstellen. Das liegt daran, dass wir den Talg hier besonders dringend brauchen: Er macht unser Haare geschmeidig und legt gleichzeitig einen natürlichen Schutzfilm über unsere Kopfhaut. Gerät die Talgproduktion jedoch aus dem Gleichgewicht, bedeutet das also nicht nur sprödes oder fettiges Haar, sondern auch ein echtes Risiko für die Gesundheit Deiner Mähne.

Ist die Talgschicht zu dünn, ist die Kopfhaut schädlichen Umwelteinflüssen schutzlos ausgeliefert – und mit ihr die empfindlichen Haarwurzeln. Liegen sie frei, können die Folgen schlimmstenfalls von Haarbruch bis hin zu Haarausfall reichen. Produziert die Kopfhaut hingegen zu viel Talg, ist sie zwar gut gegen Wind und Wetter geschützt, bietet aber auf Dauer auch Bakterien und Pilzen einen Nährboden, die Infektionen, Entzündungen und schlimmstenfalls auch Haarverlust auslösen können.

Wenn die Kopfhaut juckt, schuppt oder schnell fettig wird, sollten wir daher möglichst schnell reagieren. Welche Pflegestrategie für Dich die richtige ist? Das kommt ganz darauf an, wie sich Deine Kopfhaut gerade anfühlt.  

1. Wenn’s auf der Kopfhaut prickelt: Was hilft gegen Juckreiz?

Ist der natürliche Schutzfilm aus Talg zu dünn, trocknet die Kopfhaut schneller aus. Die Folge? Juckreiz und ein unangenehmes Spannungsgefühl. Dass Deine Talgdrüsen mit der Produktion nicht mehr hinterherkommen, kann ganz unterschiedliche Gründe haben. 

Als austrocknende Faktoren kommen Heizungsluft und Winterkälte aber auch Sommersonne und chlorhaltiges Poolwasser infrage – und vielleicht sogar deine Haircare-Routine. Heißes Duschwasser und ein allzu starkes Shampoo entfernen den Talg beispielsweise etwas zu gründlich, und eine heiße Föhnstufe macht es Deiner Kopfhaut schwer, sich davon schnell wieder zu erholen.

So besänftigst Du juckende Kopfhaut:

Um ausgetrocknete Kopfhaut wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ist intensive Feuchtigkeitspflege angesagt. Neben einer nährenden Haarmaske ist dabei ein leichter Leave-in-Conditioner unser Geheimtipp: Er macht nicht nur Dein Haar schön geschmeidig, sondern lindert auch das Spannungsgefühl und den Juckreiz.

Glanz und Geschmeidigkeit

Glanz und Geschmeidigkeit: Sage trockener und juckender Kopfhaut den Kampf an.

Darüber hinaus bringen regelmäßige Kopfhautmassagen die Durchblutung Deiner Kopfhaut in Schwung – und das regt auch die Talgproduktion an. Willst Du trockener Kopfhaut langfristig den Kampf ansagen, lässt Du also den Kamm links liegen und greifst stattdessen zu einer Haarbürste, deren Borsten für eine Kopfhautmassage angeordnet sind: So wird jeder Bürstenstrich zum Selfcare-Moment mit Pflegewirkung. Die Massage kannst Du auch mit einem nährenden Scrub verbinden, die nicht nur Deiner Kopfhaut einen bezaubernden Glanz, sondern auch Deinen Haaren Schwung verleihen wird.

2. Strähnige und kraftlose Haare? So gehst du schnell nachfettende Kopfhaut an

Ironischerweise ist fettige Kopfhaut meistens das, was passiert, wenn die Warnzeichen der juckenden, trockenen Kopfhaut zu lange unbemerkt geblieben sind. Stellt Deine Kopfhaut fest, dass  ihr natürlicher Schutzschild zu schwach ist, versuchen die Talgdrüsen nämlich, das zu kompensieren – und dann beginnt die Überproduktion. 

Wenn Du Dich beispielsweise immer wieder mit der unschönen Kombination aus trockenem Haar und fettigem Ansatz herumärgerst, kann das darauf hinweisen, dass Deine Lieblingspflegeprodukte ein klein wenig zu stark für Deine Kopfhaut sind.

So regulierst Du die Talgproduktion Deiner Kopfhaut:

Um schnell nachfettende Kopfhaut zu bändigen, brauchst Du ein bisschen Geduld und vor allem das richtige Shampoo. Es muss stark genug sein, um den überschüssigen Talg zu entfernen, darf aber die Kopfhaut nicht austrocknen – sonst fettet die allzu intensiv nach und ein echter Teufelskreis beginnt. 

Damit Du gar nicht erst in Versuchung kommst, gerade in der Startphase dieser Kur Deine Haare zu oft und intensiv zu waschen, solltest Du außerdem die wichtigsten Styling-Tricks für schnell nachfettendes Haar kennen. Sie helfen Dir dabei, die schonende Pflege so lange durchzuhalten, bis sich die Talgproduktion wieder normalisiert hat.

3. Die ungebetenen Gäste auf deiner Kopfhaut: Bekämpfe Schuppen mit einfachen Mitteln

Tag für Tag ersetzt unsere Kopfhaut fleißig abgestorbene Hautschuppen durch neue, starke Zellen – auch auf dem Kopf. Was eigentlich zum natürlichen Selbstschutzmechanismus der Kopfhaut gehört, entwickelt sich aber schnell zum Ärgernis, wenn die aussortierten Hautschuppen immer zahlreicher und damit zu sichtbaren Fremdkörpern in Deiner Mähne werden. Schuppen sind ein typisches Anzeichen für strapazierte Kopfhaut. Allerdings deuten sie nicht unbedingt auf Trockenheit hin: Es gibt auch die sogenannten Fettschuppen, die als Folge der Talgüberproduktion entstehen. Um herauszufinden, was Deine Kopfhaut gerade wirklich braucht, ist es daher wichtig, zuallererst genau hinzuschauen.

Trockene Schuppen entstehen, wenn – Du ahnst es schon – die Kopfhaut ausgetrocknet ist. Früher oder später wird die Haut dadurch spröde und löst sich in feinen Flocken ab. Diese Schuppen sind weiß und lassen sich sehr leicht aus dem Haar ausschütteln. Fettige Schuppen sind da schon deutlich anhänglicher: Sie bestehen vor allem aus Talg und bleiben daher meistens direkt am Haaransatz kleben. Außerdem sind Fettschuppen leicht gelblich und auch deutlich größer als trockene Schuppen.

So befreist Du Deine Kopfhaut von Schuppen:

Erste Hilfe bei schuppiger Kopfhaut leistet ein sanftes Kopfhautpeeling. Indem Du es sorgfältig in die Kopfhaut und in den Haaransatz einmassierst, löst Du die Schuppen und kannst sie anschließend einfach ausspülen. Alternativ kannst Du auch zu bewährten Hausmitteln wie Oliven- oder Ingweröl greifen, aus denen sich wunderbare Haarmasken zaubern lassen. 

Noch wichtiger als das Entfernen der bereits entstandenen Schuppen ist allerdings, dass Du die Talgproduktion wieder ins Gleichgewicht bringst, denn sonst behandelst Du mit dem Scalp Scrub nur die Symptome. Verwöhne Deine Kopfhaut also je nach Ursache mit intensiver Feuchtigkeitspflege oder sanfter Reinigung.

Spürst und siehst Du nach vier Wochen intensiver Pflege keinen Unterschied, muss das übrigens nicht bedeuten, dass Du auf dem falschen Weg bist. Manchmal dauert es einfach eine Weile, bis sich die Haut erholt hat – und wenn wir ehrlich sind, betrachten wir unsere Haare bei Schuppen ja auch besonders kritisch und übersehen dabei vielleicht kleine Schritte in die richtige Richtung. 

Sicherheitshalber kannst Du nach vier Wochen aber auch einen Termin bei Deiner Hautärztin oder Deinem Hautarzt vereinbaren, um abzuklären, ob sich Deine Kopfhaut vielleicht eine leichte Infektion zugezogen hat, die erst abklingen muss, bevor Du die Schuppen effektiv bekämpfen kannst.

Gesunde Kopfhaut – gesundes Haar

Strahlende Haare

Lasse Deine Haare mit der richtigen Pflege strahlen.

Um Deiner Kopfhaut die Unterstützung zu bieten, die sie gerade braucht, kann Dir nicht nur der Blick auf den Haaransatz, sondern auch Deine Gesichtshaut bei der Orientierung helfen. Zum einen ist sie nahezu denselben Einflüssen ausgesetzt wie die Kopfhaut – und zum anderen kannst Du an ihr recht deutlich ablesen, in welche Richtung Deine Haut von Natur aus tendiert.

Hast Du während der Wintermonate beispielsweise mit trockener Gesichtshaut zu kämpfen, braucht in dieser Zeit vermutlich auch Deine empfindliche Kopfhaut Pflege mit einem Feuchtigkeitsboost. Greifst Du hingegen regelmäßig zu Blotting Paper und Toner, um Dein Gesicht zu mattieren, lohnt es sich vermutlich, auch die Haarpflege sanft aber konsequent zu gestalten, damit Deine Talgdrüsen gar nicht erst auf die Idee kommen, ihre Produktionsgeschwindigkeit zu erhöhen. 

Das Wichtigste ist aber, dass Du lernst, auf Deine Kopfhaut zu vertrauen und ihre Signale richtig zu deuten, denn erst mit der richtigen Pflege für Haut und Haar kannst Du all Deine Lieblingsstyles so richtig genießen. Frei von Schuppen und Juckreiz - rundum entspannt.

Bilder von Polina Kovaleva.