Haare glätten ohne Glätteisen: Drei schonende Methoden im Vergleich

Natürliche Lockenpracht oder trendiger Sleek Style? Ganz klar: Immer das, worauf Du gerade Lust hast. Und wenn Du Deine lockige oder krause Haarstruktur in einen glatten Look verwandeln willst, hilfst Du eben ein klein wenig nach – mal mit dem Glätteisen und mal ganz bewusst ohne. 

Da lockige und naturkrause Haartypen zu Trockenheit neigen, braucht Deine Mähne hin und wieder eine Auszeit von allen Styling-Tools, die mit intensiver Hitze arbeiten. Auf Deine glatten Lieblingslooks musst Du trotzdem nicht verzichten: Für Tage, an denen Du lieber nicht zum Glätteisen greifen möchtest, gibt es schließlich schonende Alternativen.

In diesem Artikel stellen wir Dir die drei beliebtesten Methoden zum Haareglätten ohne Glätteisen vor und zeigen Dir, welche Pflegeprodukte Deine Mähne im Alltag glatt und geschmeidig halten.

Schonend glattes Haar: Welche Methode ist die richtige für Dich?

Grundsätzlich gibt es drei Wege, um lockiges und naturkrauses Haar zu glätten, ohne dafür jeden Tag auf ein Neues zum Glätteisen zu greifen. Erstens kannst Du Dein Haar straff spannen und fixieren, damit es beim Trocknen glatt bleibt. Das dauert zwar eine Weile, erfordert aber nur etwas Geduld und ein paar Haargummis. Zweitens kannst Du im Friseursalon Deines Vertrauens eine chemische Glättung durchführen lassen und danach wochenlang auf Dein Glätteisen verzichten - und drittens gibt es auch Styling-Tools, die Dein Haar mit sanfter Wärme in Form bringen. 

Für alle Glättungsmethoden, die Du zu Hause selbst anwenden kannst, gilt dabei: Je glatter Dein Haar schon ist, bevor Du mit dem Styling loslegst, desto länger bleibt es glatt. Wir empfehlen Dir daher ein Anti-Frizz-Shampoo und einen passenden Conditioner, um Deine Haare schön geschmeidig zu machen. Bürste Deine Locken anschließend, bis die Locken sich zu Wellen lösen, und tupfe dann den Ansatz mit einem Microfasertuch trocken. 

Im Gegensatz zu einem Frotteehandtuch minimiert Microfaser die Reibung und beugt Frizz vor. Die Längen lässt Du anschließend einfach an der Luft antrocknen – und wenn Deine Haare nur noch ein klein wenig feucht sind, greifst Du zum Leave-In-Conditioner. Mit dieser Feuchtigkeitskur ist Dein Haar optimal darauf vorbereitet, von Keulenzopf bis Glättbürste sanft in Form gebracht zu werden.

Chaos pur? Nicht mit unseren Methoden zur Glättung Deiner Haare.

1. Glättende Lufttrocknung: Der Keulenzopf

Mit dem Keulenzopf bindest Du Dein Haar so zusammen, dass die Locken sich beim Trocknen einfach nicht zusammenziehen können. Alles, was Du dafür brauchst, ist ein bisschen Geduld nach dem Haarewaschen – und eine große Packung Haargummis. Bevor Du jetzt aber zu Deinen heißgeliebten Spiralhaargummis greifst: Die können wir für einen wirkungsvollen Keulenzopf leider nicht verwenden, weil sie zu locker sitzen. Verwende stattdessen ganz normale Haargummis ohne Metall.

Für einen Keulenzopf sollten Deine Haare frisch gewaschen und noch ein wenig feucht sein. Bürste sie durch, bis sie so glatt wie möglich sind und binde dann einen niedrigen Pferdeschwanz. Dieser sollte wirklich tief im Nacken sitzen und im Idealfall auch nicht direkt am Kopf anliegen. Dadurch verhinderst Du, dass nach dem Glätten eine unschöne Delle im Haar zurückbleibt. Hast Du den Pferdeschwanz gebunden, umwickelst Du ihn in regelmäßigen Abständen mit weiteren Zopfgummis. Achte darauf, dass jedes dieser Segmente schön straff ist und lasse den Zopf dann an der Luft trocknen.

Falls Dein Haar am Ansatz besonders lockig oder einfach zu kurz für einen richtigen Keulenzopf ist, kannst Du denselben Effekt übrigens auch mit Haarklammern erzeugen. Sobald der Leave-In-Conditioner aufgetragen ist, ziehst Du Strähne um Strähne straff und steckst sie mit Haarspangen fest. Verwende dafür allerdings nicht Bobby Pins, sondern starke Clips: Sonst kann Dein Haar sich beim Trocknen lösen.

So lange bleiben Deine Haare glatt: maximal einen Tag

Vorteile: keine besonderen Hilfsmittel erforderlich

Nachteile: kann Naturkrause und enge Locken nicht ganz glätten

2. Die Alternative zur chemischen Haarglättung: Keratinbehandlung

Eines gleich vorweg: Streng genommen ist die dauerhafte Haarglättung im Friseursalon keine Methode, die ganz ohne Glätteisen auskommt. Weil sie Dir aber anhaltend glattes Haar beschert und damit Dein eigenes Glätteisen über Monate hinweg überflüssig macht, wollen wir sie trotzdem ein bisschen genauer betrachten.

Chemische Haarglättung funktioniert nach demselben Prinzip wie eine Dauerwelle – nur kommt nach der Chemie, die Dein Haar formbar macht, ein Glätteisen zum Einsatz. Das Ergebnis: Glattes Haar, das über Monate hinweg glatt bleibt, ganz gleich, wie Du es stylst oder wäschst. Allerdings hat die Kombination aus aggressiver Chemie und intensiver Hitzebehandlung auch den großen Nachteil, dass sie Deine Mähne extrem austrocknet. 

Als Alternative bieten daher viele Friseursalons inzwischen Keratinbehandlungen an. Dabei umhüllt eine Keratinlösung Dein Haar mit genau dem Eiweiß, aus dem Haare ohnehin bestehen. Dadurch wird Deine Mähne formbar, ist aber gleichzeitig auch vor der Hitze geschützt und bleibt beim Glätten geschmeidig.

Je nach Haarlänge kann eine solche Keratinbehandlung drei bis fünf Stunden dauern und mehrere Hundert Euro kosten. Dafür bleibt Dein Haar aber auch mindestens drei Monate lang glatt – und Du musst die Behandlung nicht nach ein paar Wochen wiederholen, um einen lockig nachwachsenden Ansatz zu bekämpfen. Da sich das Keratin nach und nach auswäscht, kehrt Deine Mähne ganz langsam von glatt über Wellen zu Deiner natürlichen Haarstruktur zurück.

Allerdings gibt es dabei auch einen großen Wermutstropfen. Für die Behandlung ist natürliches Keratin erforderlich und das wird nicht nur aus Tierhaaren, sondern auch aus Krallen und Federn gewonnen. Für alle, die Wert auf vegane Haarpflege ohne Tierversuche legen, ist die Keratinbehandlung daher leider ein echtes No-Go.

So lange bleiben Deine Haare glatt: drei bis sechs Monate

Vorteile: monatelang glattes Haar, langsame Rückkehr zur natürlichen Haarstruktur

Nachteile: mehrere Stunden Behandlungsdauer, hohe Kosten, nicht vegan

3. Glätteisen trifft Lufttrocknung: Die Glättbürste

Das wohl alltagstauglichste Hilfsmittel beim Glätten ohne Glätteisen bietet Dir eine Glättbürste, die Dir alle Vorteile eines Glätteisens bereitstellt – sie ist schnell, effektiv und außer einem Hitzeschutzspray braucht Dein Haar keinerlei Vorbereitung. Im Vergleich zu Deinem Glätteisen geht ein E-Styler aber deutlich sanfter mit Deiner Mähne um: Anstatt Dein Haar zwischen heißen Keramikplatten zu pressen, ziehst Du es zwischen den erwärmten Borsten hindurch und bringst es so in Form.

Das kommt Dir irgendwie bekannt vor? Kein Wunder: Das Föhnen über eine Paddle Brush zählt zu den absoluten Klassikern unter den Glättungsmethoden. Anstatt mit Bürste und Föhn zu hantieren, brauchst Du dank Deiner Glättbürste aber nur noch ein einziges Styling-Tool. Das bringt nicht nur Ordnung ins Badezimmer, sondern lässt Dich auch Dein Haar viel effizienter und gleichmäßiger glätten, weil Du Dich eben nur auf ein Tool konzentrieren musst.

Da die Glättbürste sanfter zum Haar ist als Dein Glätteisen, braucht sie allerdings auch ein wenig länger, um stark gelocktes Haar zu glätten. Hast Du naturkrauses Haar, kann das bedeuten, dass Du eher sanfte Naturwellen bekommst als ein vollkommen glattes Ergebnis. Wenn Du ein bisschen Zeit und Geduld mitbringst, kannst Du aber auch einfach nach der ersten Styling-Runde eine kleine Pause einlegen, Dein Haar abkühlen lassen und erneut mit Hitzeschutzspray behandeln, bevor Du erneut zum E-Styler greifst.

So lange bleiben Deine Haare glatt: maximal einen Tag

Vorteile: schnell, einfach und alltagstauglich

Nachteile: starke Naturkrause wird nicht immer ganz glatt

Gut gepflegt ist halb geglättet

Die richtige Pflege gibt Deinem Styling den nötigen Halt.

Wenn Deine Locken sich noch vom Winter erholen oder einfach eine kleine Auszeit von der Sommerhitze brauchen, ist sanftes Haareglätten ohne Glätteisen die beste Möglichkeit, um Dein Haar wieder aufzubauen, ohne in der Zwischenzeit auf glatte Looks zu verzichten. Indem Du Dein Haar schon vor dem Styling mit besonders reichhaltiger Feuchtigkeitspflege verwöhnst, bringst Du Deine Locken nicht nur zum Glänzen, sondern kannst auch ihre Sprungkraft gezielt reduzieren – und je entspannter Dein Haar, desto schneller und stärker wirken auch schonende Glättungsmethoden.

Bilder von KoolShooters.